Die ePA (elektronische Patientenakte) kommt. Auch unsere Praxis kommt nicht daran vorbei. Die offizielle Werbetrommel zum Thema verschweigt jedoch viele damit verbundene Probleme.
Wir haben uns schon früher sehr eindeutig dazu geäussert (hier, hier und hier nachzulesen). Wir sehen uns mehr denn je in der Verantwortung, unsere Patient*innen darüber aufzuklären, dass die ePA als patientengeführte Akte definitiv nicht unter dem Schutz der ärztlichen Schweigepflicht steht.
Die ärztliche Schweigepflicht gilt grundsätzlich uneingeschränkt für alle Daten, die sich in ärztlicher Obhut befinden, ob schriftlich auf Papier oder elektronischer Form. Alle Daten, die dagegen auf Wunsch von Patient*innen die ärztliche Obhut verlassen, ob auf Papier oder in elektronischer Form, verlieren den Schutz der ärztlichen Schweigepflicht.
Es gab inzwischen weltweit viele Hackerangriffe gegen Datenbanken mit Gesundheitsdaten. Machen Sie sich bitte bewusst, dass Ihre Gesundheitsdaten eine Menge Geld wert sind – für Versicherungen, Pharma- und Werbeindustrie. Die ePA wird auf zentralen Servern geführt, von denen wir weder die Betreiber noch die Standorte kennen. Sicherheitsmassnahmen können wir nicht beeinflussen.
Wir bitten Sie, dies zu bedenken, wenn Sie Ihre Gesundheitsdaten der ePA anvertrauen wollen.
Weitere Informationen zum Thema:
- https://www.zdf.de/nachrichten/digitales/elektronische-patientenakte-freiwillig-100.html
- https://www.t-online.de/digital/sicherheit/id_88831176/psychotherapie-zentrum-gehackt-taeter-veroeffentliche-tausende-sitzungsprotokolle-im-netz.html
- https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/finnland-hacker-erbeuten-vertrauliche-daten-und-erpressen-patienten-a-5e4aa80e-9a69-4dfa-9b9c-e33821ae50ca