Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist eine vom Gesetzgeber vorgesehene Einrichtung, die die medizinische Versorgung außerhalb der normalen Sprechzeiten sicherstellt. Alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind zur Teilnahme daran verpflichtet. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
Allerdings bedingt der auch bei uns immer weiter zunehmende Mangel an niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, daß die Sicherstellung dieses Auftrags immer problematischer wird – es gibt einfach immer weniger Leute, die die Dienste übernehmen.
Das führt unter anderem dazu, daß viele Patienten nachts und am Wochenende von vornherein gleich die Kliniknotaufnahmen aufsuchen – die für Bagatellfälle aber gar nicht ausgelegt sind. Folge: sehr lange Wartezeiten, Missmut bei Patienten und Personal und erhebliche Kosten für die Kliniken. Ein sehr lesenswerter Beitrag zum Thema ist hier zu finden,
Zur Lösung des Problems gibt es verschiedene Ansätze. Der Gesetzgeber hat im GKV-Versorgungsstärkungsgesetz die Einrichtung sog. Portalpraxen vorgeschrieben.
Das bedeutet: eine zentrale Bereitschaftsdienstpraxis in oder an einer Klinik, die für all die Fälle zuständig sein wird, die bisher ohne Notwendigkeit in der Notaufnahme landen. In der Notaufnahme wird dann jemand entscheiden, ob der Patient in die Bereitschaftsdienstpraxis oder in die Notaufnahme geschickt wird.
Für den Raum Untermain hat das gravierende Konsequenzen. Die Kassenärztliche Vereinigung hat ein Konzept entwickelt, das zwei dieser Bereitschaftsdienstpraxen vorsieht: eine in Erlenbach und eine in Aschaffenburg. Weitere Praxen wird es im Bereitschaftsdienst dann nicht mehr geben. Der Versorgungsbereich soll den Bereich von Kirchzell bis Geiselbach und von Wenigumstadt bis Rohrbrunn umfassen, also ein riesiges Gebiet. Das bezieht sich auch auf den Hausbesuchsdienst: der gesamte Bereich soll von maximal drei Ärzten versorgt werden, die dann in dringenden Fällen von einem Fahrdienst zu Hausbesuchen gefahren werden. Der Rettungsdienst ist davon nicht betroffen.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Das Konzept ist noch nicht spruchreif und alles andere als ausgegoren, aber die Trendrichtung ist vorgegeben.Wie gesagt – es tut sich so einiges.